Das Theorieheft wuchs im Rahmen meines Mathematikunterrichts an Sekundarklassen im Kanton Bern, als Ergänzung zur Arbeit mit dem obligatorischen Lehrmittel "mathbuch" (Schulverlag plus AG / Klett und Balmer Verlag).
Als meine Schülerinnen und Schüler nach der Erarbeitung neuer Inhalte Theorieeinträge selbst verfassten oder gemeinsam erarbeitete übertrugen, musste ich feststellen, dass mit der Zeit nahezu alle Sammlungen unvollständig oder fehlerhaft waren - keine ideale Basis für Lernfortschritte.
Dadurch fasste ich den Entschluss, mit dem Theorieheft den Schülerinnen und Schülern ein vollständiges Nachschlagewerk zur Verfügung zu stellen.
Das überwältigend positive Feedback meiner Schülerinnen und Schüler und ihre Dankbarkeit für dieses Hilfsmittel zeigen mir seine Berechtigung und Nützlichkeit deutlich.

Der Inhalt des Theoriehefts richtet sich nach den von mir behandelten Themen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Ein Abgleich mit den Kompetenzzielen des Lehrplans 21 zeigt eine hohe Übereinstimmung bei den Zielen, zu denen ein Theorieheft überhaupt Mittel zum Zweck sein kann.

Die Onlineversion des Theoriehefts entspricht inhaltlich der gedruckten Ausgabe und vermittelt so einen genauen Überblick des Inhalts.

Reichhaltige Aufgaben sollen es Schülerinnen und Schülern ermöglichen, ihrem Leistungsvermögen entsprechend verschiedene Zugänge und Lösungen zu finden. In diesem Kontext scheint ein einheitliches Theorieheft auf den ersten Blick ein Widerspruch zu sein. Ich bin der Meinung, dass dies nicht der Fall ist, wenn man das Theorieheft sinnvoll einsetzt.
In erster Linie soll es ein Nachschlagewerk sein, welches die Schülerinnen und Schülern nutzen können, wenn sie auf ältere Inhalte zurückgreifen müssen, die ihnen nicht mehr präsent sind - analog zu einem Wörterbuch im Fremdsprachenunterricht. So wird ihnen ermöglicht, sich selber zu organisieren und Hilfe zu beziehen.

Das Theorieheft ersetzt auf keinen Fall den entdeckenden, erforschenden Zugang zu neuen Inhalten. Ich setze es in folgenden Lernphasen ein:

• Während der Erarbeitungsphase, um Inhalte in Erinnerung zu rufen, die Basis für neue Lernschritte sind (Grundlagen aus schon behandelten Themen, die nicht mehr präsent sind).
• Im Übungsprozess, wenn die Schülerinnen und Schülern die neuen Erkenntnisse anwenden und vertiefen. Zunächst als Gedankenstütze, später bei der Fehleranalyse von falschen Resultaten.

Es ist mir wichtig, dass Mathematik nicht ein kochbuchartiges "Rezepte nachmachen" sein soll. Ich setze mir das Ziel, dass die Schülerinnen und Schüler Regeln und Formeln nachvollziehen können und sie nicht bloss anwenden, weil sie halt so abgedruckt sind. Deshalb ist das Theorieheft nicht eine reine Formelsammlung, sondern mit Musterbeispielen, Herleitungen und Erklärungen angereichert.